Pfarrei Herz Jesu in Regensburg

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Pfarrkirche Herz Jesu

Pfarrkirche Herz Jesu

Als nach der Neugründung der Pfarrei Herz-Jesu (1921) schon bald die Planungen für einen Kirchenneubau einsetzten, stellte sich die grundsätzliche Frage: In welchem Stile soll gebaut werden?

Populär war die so genannte „Liturgische Bewegung“, die für die christliche Liturgie und demzufolge auch für die Kirchenbaukunst eine Überwindung des Althergebrachten einforderte, weil man sie als formelhafte und sinnentleerte Erstarrung empfand. Ziel dieser großen katholischen Bewegung war eine grundlegende Erneuerung der Liturgie und ihrer Ausdrucksformen durch Rückbesinnung auf ihre elementaren Ursprünge. Und die erneuerte Liturgie sollte auch in den Kirchenbauten zum Ausdruck kommen.

Aus einer solchen Haltung heraus baute man auch die Herz-Jesu Kirche in Regensburg, in ihr weht der Geist der Frühgotik.

Wie gezielt man bestimmte historische Architekturformen als Aussageträger einsetzte, wird schon am Außenbau deutlich. In so mancher frühgotischen Kirche stecken noch Teile eines romanischen Vorgängers und sind sichtbares Zeichen für die tiefe Verwurzelung in der Geschichte.

Das grobe Rustikalmauerwerk des Turms der Herz-Jesu Kirche ist ein bewusst gewähltes Architekturzitat aus dem Festungsbauwesen und spielt auf die Wehrhaftigkeit an, die man landläufig mit Türmen verbindet.

Der Grundtypus der Herz-Jesu Kirche entspricht einer dreischiffigen Basilika. Der Raumeindruck ist ruhig, fast streng, durchaus vergleichbar der schlichten Klarheit frühgotischer Bauten. Das hohe schlanke Hauptschiff mit flacher Holzdecke öffnet sich in auffallend niedrigen Spitzbogenarkaden zu den gleichfalls sehr niedrigen Seitenschiffen hin. Im Westen tragen drei Arkaden die Orgelempore. Eine auffallend große und steile Spitzbogenarkade öffnet sich in den Chor.

Nahezu alles in diesem Raum lenkt das Auge wie in einem mächtigen Sog nach vorne auf den Hochaltar hin.

Die bewusste Rückwendung zur elementaren Schlichtheit der Frühgotik ist hier eine Antwort der Architektur auf die Forderungen der Liturgischen Bewegung nach Rückbesinnung auf die Reinheit von Glauben und Liturgie in den Ursprungszeiten.